Eines der immer noch grundlegensten und dringendsten Probleme für die Bewohner der abgelegenen Dörfer ist die Wasserversorgung. Auch im Jahre 2016 hatten in Laos nur etwa 60% der ländlichen Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser. So elementar das Problem ist, so komplex sind seine Auswirkungen. Wasser wird aus Flüssen oder nahliegenden Quellen geschöpft und nur selten ausreichend abgekocht. Das verunreinigte Wasser wird in allen Lebensbereichen verwendet; als Trinkwasser, zum Kochen, zum Waschen und auch zur Reinigung von Neugeborenen. Insbesondere Letzteres wirkt sich negativ auf die in Laos extrem hohe Kindersterblichkeitsrate sowie die Erkrankung von Neugeborenen aus. Auf diese Weise haben verschiedenste Bakterien, Keime und Parasiten leichtes Spiel und viele Dorfbewohner und insbesondere Kinder leiden regelmässig unter Hauterkrankungen, Durchfall und Magen-Darminfektionen. Die hiermit häufig verbundene krankheitsbedingte Abwesenheit von Schülern, Arbeitsausfälle auf den Feldern und im Anschluss hohen Kosten für die medizinische Behandlung stellen die einkommensschwachen Familien vor grosse Schwierigkeiten.
Schon in der Vergangenheit hat die Bambusschule mehrere Schulen sowie ein gesamtes Dorf mit Keramik-Wasserfiltern ausgestattet, und zwar mit grossem Erfolg. Eine durchgeführte Evaluationsstudie zum Wirkungsverhalten der Bambusschulprojekte in den ländlichen Dörfern des Muang Ngoi Distrikt hat insbesondere zwei Ergebnisse hervorgebracht: Zum Einen, dass die von der Bambusschule bereitgestellten Wasserfilter in hohem Masse genutzt und wertgeschätzt werden und zu einer substantiellen Verbesserung des Gesundheitsbefindens der Schüler und der Dorfbewohner geführt hat. Zum Anderen hat sich gezeigt, dass es seitens der Bewohner weiterer Dörfer einen hohen Bedarf und eine hohe Nachfrage nach diesen Wasserfiltern gibt.
Aufgrund dieser durchweg positiven Erfahrungen stattete die Bambusschule e.V. bereits im Mai 2014 insgesamt 212 Haushalte in drei Dörfern (Ban Hatsa, Phonsana, Sopking) entlang des Nam Ou Flusses mit je einem Keramik-Wasserfilter aus. Vorteil dieser Filter ist die simple Bedienung, lange Nutzungsdauer (nach 3 Jahren muss nur der Keramiktopf ausgetaucht werden) sowie die organische und umweltfreundliche Reinigung des Wassers.
In Kombination mit einem Wasser/Hygiene – Kurs sowie der praktischen Einbindung der Dorfbewohner durch den Bau ihres eigenen Bambus-Wasserfilterständers ist das Projekt ein voller Erfolg und wir sind überzeugt, mit dieser Dauer-Kampagne einen wichtigen Bestandteil zur Verbesserung der Gesundheitssituation der Dorfbewohner zu leisten.
Im Folgenden einige Fotos zum Ablauf des Projekts…