Die Menschen in Chharka sind Halbnomaden. Neben dem Anbau von Gerste züchten und halten sie Schafe, Ziegen und Yaks sowie kleine zähe Pferde für den Warentransport.
Die meiste Zeit des Jahres ziehen sie mit den Tieren von Weide zu Weide, gleichzeitig kümmern sie sich um ihr Haus im Dorf, um ihre Äcker und treiben Handel mit den Nachbardörfern und vor allem mit China.
Das funktioniert nur, weil alle Familienmitglieder eingespannt sind und eine klare Arbeitsteilung herrscht: die Männer sind oft unterwegs mit Yak-Karawanen und Pferden und treiben Handel, die Frauen kümmern sich um alles andere.
Im Winter, nach der Erntesaison, zieht die ganze Familie mit den Tieren auf die tiefer gelegenen Winterweiden und nur ganz wenige Menschen bleiben im Dorf.
Umso wichtiger ist das Dorfinternat, das den Kindern ermöglicht, im Dorf zu bleiben und zur Schule zu gehen.
Besonders bedeutsam für die Lebensqualität der Menschen in Dolpo ist der Yertse-Gunbu (das ist tibetisch und bedeutet Sommergras-Winterwurm), der chinesische Raupenpilz (Cordyceps sinensis).
Er ist ein ganz außergewöhnliches Lebewesen, halb Wurm, halb Pflanze und wird von jeher in der chinesischen Medizin verwendet. Er soll regenerierend und anregend wirken und die körpereigenen Abwehrkräfte stärken.
Im Frühling gehen tausende Menschen in die Berge, campieren dort und sammeln die Pilze. Ein Stück kann 500 bis 1000 Rupees einbringen (ca.4-8€) – je nach Größe. Viele Familien finden hunderte bis mehrere Tausend solcher Exemplare, je nachdem, wie viele Familienmitglieder sammeln.
Im August tragen sie die Pilze zu den chinesischen Märkten.
Von den Einnahmen kaufen sie alles, was die Familie in einem Jahr zum Leben braucht, wie Lebensmittel, Kleidung, Haushaltsgegenstände, Mopeds…